Shades of Grey sind in aller Munde, lange die Bestseller-Liste angeführt – nun auch noch der Film. Die Damenwelt scheint willig und bereit - Georg sieht seine große Chance gekommen.
Schade für Georg ist der Realitätscheck eines Massenphänomens. Die Hauptfigur Georg steht dabei für den leicht untersexten Durchschnittsdeutschen mittleren Alters, der im weidlich aufgeklärten Heimatland, an diesem Trend zu partizipieren weiß.
Amerika hat Mr. Grey, Deutschland wird Mr. Georg haben. Die vielen Gemeinsamkeiten, zwischen ihm und einem jungen, blendend aussehenden Millionär aus Amerika, mit leicht von Dominanz geprägten Sexualverhalten, sind offensichtlich.
Kurz vor dem Höhepunkt der wilden Träume der Damenwelt, möchte er auf diesen Zug aufspringen und auf der SM-Fantasie-Welle mitreiten. Seine Zeit ist gekommen, mittlerweile sollte das Standardwerk als allgemeinbildende Sexbibel dienen und auch die letzten Zweifel bezüglich eigener Vorlieben und Interessen der Frauen beseitigt haben. Geduldig wartete Georg bis Mr. Grey Fantasien auch den letzten emanzipatorischen Schlafzimmerwinkel infiltriert hatten.
Selbst zwar völlig unbeleckt zu diesem Thema, ist Georg lernfähig und gewillt sich gänzlich in den Dienst der Sache zu stellen. Zumindest in der Theorie sind Ablauf, Vorgehen und Ziel geklärt. Details stören nur die Fantasie.
Seine zum Teil eher suboptimalen Ergebnisse, sieht er eher als "ist schon viel Schönes dran" mit Optimierungs- und Handlungsbedarf.
Ungeachtet der Tatsache, dass an jedem Genital in der Regel auch ein Mensch dranhängt, verfolgt Georg zielstrebig sein eigenes Gedächtnisprotokoll der SM-Lichkeiten.
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So gewappnet konnte nichts mehr schiefgehen.