»Vorsichtig lasse ich mich auf dem wackeligen Bootssteg nieder. Da er in den vergangenen zwei Wochen nicht in sich zusammengefallen ist, wage ich es todesmutig, ihn nun doch für mich zu erobern. Wird schon gut gehen, denke ich mir, und stelle Teller und Glas neben mich, während ich es mir auf dem knarzenden Holzplanken im Schneidersitz gemütlich mache und achtlos ein paar graue Federn, die sich im Holz verfangen habe, wegwische.« Helena entflieht ihrem rasanten und ebenso oberflächlichem Leben in der Großstadt. Sie lässt sich ganz allein im ländlichen Idyll nieder. Nach einer schmerzhaften Trennung besinnt sie sich dort allmählich ihrer Wurzeln und kann bald hoffnungsvoll gestärkt einen neuen Weg in ihre Zukunft antreten. Doch die Geister der Vergangenheit lassen sich nicht durch eine Flucht aufs Land und den völligen Neuanfang täuschen, sondern fordern ihren vor langer Zeit ausgehandelten Preis ein.