JUGENDDIEBE ist eine ungewöhnlich facettenreiche Erzählung über zwei junge Menschen und ihre Familien, die den Leser durch ein Kapitel deutscher Geschichte führt, das wie kein anderes davor und glücklicherweise auch nicht danach das Leben der Deutschen geprägt hat. JUGENDDIEBE nimmt Sie mit auf eine biografische Entdeckungsreise durch zehn Jahre deutscher Lebenswirklichkeit, für die es immer weniger noch lebende Zeitzeugen gibt. Sie erfahren etwas über den Alltag in Kriegszeiten, etwas über die unterschiedlichen Überlebensstrategien der Protagonisten und viel über die geschichtlichen Hintergründe des Nationalsozialismus, detailgetreu recherchiert, mit bekannten Zitaten, Textpassagen und Liedern dieser Zeit gewürzt. Der Hauptcharakter ist Kalle, Jahrgang 1927, eigentlich Karl-Heinz Bergmann, Sohn einer typischen Neuköllner Arbeiterfamilie, der die Chance bekommt, eine Ausbildung zum Flugzeugmechaniker zu machen und seinem Traum vom Fliegen dadurch einen entscheidenden Schritt näherkommt. Er wird zwangsweise Mitglied der Flieger-HJ, kann dadurch Segelfliegen lernen und kommt so seinem Ziel Flieger, also Pilot zu werden näher. Der Vierzehnjährige lernt in Brandenburg nicht nur, wie Flugzeuge funktionieren, sondern entdeckt natürlicherweise sein Interesse am anderen Geschlecht, konkret an Paula, dem Mädchen mit den längsten Zöpfen der Stadt. Die Dinge entwickelten sich langsam, sehr langsam, anders als heute, aber peu à peu wie in der damaligen Zeit üblich. Die beiden Jugendlichen ahnen nicht, dass sie im Jahr 1944 auf lange Zeit ihr letztes gemeinsames Frühjahr erleben, für Jahre getrennt werden. Alle ihre Zukunftspläne werden durch den Größenwahn Adolf Hitlers durchkreuzt. Seinen achtzehnten Geburtstag im Februar 45 feiert Kalle irgendwo im Nirgendwo im Kanonenhagel an der Westfront.