Die hier veröffentlichten Tagebuchaufzeichnungen des Marinemalers Christopher Rave sind während der unglücklichen Schröder-Stranz-Expedition nach Spitzbergen niedergeschrieben worden. Die Deutsche Arktische Expedition des Leutnants Schröder-Stranz zielte auf die Erforschung der Nordostpassage, der Durchfahrt im Norden von Europa und Asien vom Atlantischen zum Stillen Ozean, hin. Die im Sommer 1912 nach Spitzbergen unternommene Expedition sollte nur eine Vorexpedition, eine Vorbereitung für diesen Hauptzweck, sein. Sie diente der Erprobung der Ausrüstung und des Proviants und dem Einarbeiten der wissenschaftlichen und nautischen Teilnehmer. Mit den Untersuchungen in den einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen sollte eine Schlittenreise durch das Nordostland, den unbekanntesten Teil Spitzbergens, verbunden werden. Am 12. August traf man in der Magdalena-Bai den Dampfer »Viktoria Luise« der Hamburg-Amerika-Linie; das war die letzte Berührung mit der Kultur. Am 15. August verließen Schröder-Stranz, Sandleben, Dr. Mayr und Schmidt zwischen Nordkap und Kap Platen ihr Schiff, um die Schlittenreise durch das Nordostland anzutreten. Ihr Schiff »Herzog Ernst« lief am 21. August in die Treurenberg- oder Sorge-Bai ein, um hier im Hause der früheren schwedischen Gradmessungsstation ein Depot für die Schlittenexpedition niederzulegen. Das Schiff wurde an Land gesetzt, und die verbliebenen Expeditionsmitglieder bereiteten sich auf die Überwinterung bzw. einen Gewaltmarsch zur 300 km entfernten Advent-Bai vor.