Schulbücher enthalten nicht nur das Fachwissen der Themengebiete, die laut Lehrplan im entsprechenden Schuljahr zu unterrichten sind, sondern sie vermitteln sozusagen "zwischen den Zeilen" nebenbei und unbemerkt auch geschlechtsrollenstereotype Inhalte. Dies wird in Deutschland bereits seit 1967 von Fachleuten - meist Fachfrauen - kritisiert.
Die versteckten Inhalte wirken sich unterschiedlich u. a. auf das Selbstbewusstsein und die Leistungsmotivation von Schülerinnen und Schülern aus. Sie sind eine der Ursachen, warum sich junge Frauen - trotz im Schnitt besserer Schulabschlüsse - auch heute noch häufig für "typisch weibliche" Berufe entscheiden. Und warum Frauen auf der Karriereleiter meist weit unter ihren männlichen Kollegen zurückbleiben und im Schnitt knapp ein Viertel weniger Lohn als diese erhalten.
Durch ihre Analyse von 102 Schulbüchern gelingt es der Autorin Christiane Berg, diese verborgenen Inhalte sichtbar zu machen. Denn nur was wahrgenommen werden kann, kann auch verändert werden.