«Wenn ich deine Geschichte höre und dich hier im Anzug sitzen sehe, grenzt das an ein Wunder. Andere mit deinem Hintergrund liegen verwahrlost in Parks oder Unterführungen», sagte der geistliche Vater von Noah, nachdem dieser ihm erzählt hatte, was ihm alles widerfahren war. Hilfesuchend hatte er sich an die Kirche gewandt; Noah stand am Abgrund seines Lebens.
Noah war noch keine vier Jahre alt, als er von seiner Familie getrennt und in die Obhut einer Pflegemutter gegeben wurde.
Nach bitteren Monaten des Getrenntseins ging die «Reise» dann weiter für Noah. Doch führte sie ihn nicht wieder zu seinen Eltern, sondern in ein Kinderheim. Hier sollte er in den folgenden sechs Jahren die pädagogischen «Sitten und Gebräuche» der 70er-Jahre im wahrsten Sinne des Wortes am eigenen Leib erfahren.
Als er mit elf wieder zu seiner Mutter zurückdurfte, liess er sich, wie sich selbst geschworen, kaum noch etwas sagen.
Jahre später, verheiratet, wuchs in Noah das Bedürfnis, aufzuräumen; die Seele - gebrochen wie sie war - zu heilen, wieder zusammen zu führen und Achtung vor dem Leben zu bekommen.