Nach dem Ende des 2. Weltkrieges entstanden vermehrt Gemeinschaften und Kommunitäten mit klarem evangelischem Bekenntnis. Erst im Laufe der Zeit wurden diese, mit ihren teilweise besonderen Formen der Frömmigkeit, ein anerkannter Teil der evangelischen Kirchen.
Die Bachelorarbeit beschäftigt sich mit verbindlichen Gemeinschaftsformen von Bruder- und Schwesternschaften, Kommunitäten und Geistlichen Gemeinschaften innerhalb der evangelischen Kirchen in Deutschland. Dabei wird die Entwicklung dieser Zusammenschlüsse, deren Aufgaben und deren prägender Charakter betrachtet. Ergänzend liegt ein Augenmerk auf den vorbereitenden Gruppierungen und Gemeinschaften, wie etwa die Herrnhuter Brudergemeinde. Es werden außerdem die Unterschiede innerhalb der Gemeinschaften analysiert und die Spannungsfelder (Einbindung und evtl. Widerspruch) innerhalb der reformatorischen Tradition aufgezeigt.
Ein Widerspruch deshalb, weil man wegen der Kritik Martin Luthers an Klöstern und Ordensgemeinschaften diese Entwicklung als ein Paradoxon sehen kann. Das Augsburger Bekenntnis (CA) ist Basis für die lutherischen Kirchen; die in dessen Artikel 27 enthaltene Kritik am Mönchtum hat auch heute noch Bestand. Deshalb wurde diese Kritik mit in den Fokus der Untersuchung gestellt, um Spannungsfelder ermitteln zu können, in denen sich diese kirchlichen Gruppierungen bewegen.