Der Band beinhaltet die Ergebnisse einer empirischen Studie, die sich mit kompetenzorientierten Geschichts-Reifeprüfungen befasst. Im Zentrum dieser qualitativ-quantitativen Untersuchung stehen fachliche Fähigkeiten und Fertigkeiten, die durch den Prüfungsverlauf evident werden, sowie deren Ausprägungsgrad. Die vorliegende Analyse der Matura-Praxis identifiziert dabei Parameter, die die Entfaltung eigenständiger Sinnbildung der Schüler*innen, die das zentrale didaktische Anliegen schulischen Umgangs mit Geschichte darstellt, fördern oder auch hemmen. Daher wird der Blick auch auf die Aufgabengestaltung und die Prüfungskultur ausgeweitet.
Der Band versteht sich als kritischer Beitrag zur Standortbestimmung auf dem beschwerlichen Weg zur Implementierung des Kompetenzparadigmas in die Praxis des Unterrichtsfachs Geschichte und Politische Bildung. Auf dem Prüfstand steht die Relevanz einer Reform, die historisches (politisches) Denken in den Fokus didaktischer Bemühungen stellt. Die Frage nach deren Gelingen zielt dabei direkt auf den Nutzen des Geschichtsunterrichts für die Lebensgestaltung junger Menschen.