Endlich, nach einer ganzen Weile, erhob sich die Kreatur zu ihrer vollen Größe, schlug den Umhang zurück und gab den Blick auf die volle Montur eines Tempelritters frei. Katrin holte vor Schreck tief Luft, was den Templer für einen kurzen Augenblick innehalten ließ. Dann holte er einen kleinen Beutel hervor, schüttete dessen Inhalt in die rechte Hand, um diesen anschließend in einer ausladenden Bewegung auf dem Boden vor der Wand zu verteilen. Danach griff er erneut unter seinen Mantel und förderte ein kleines Fläschchen hervor, dessen Inhalt er ebenfalls mit der gleichen Handbewegung auf dem Boden verteilte. Dann räumte er alles zusammen und wendete sich in Richtung Katrins Säule. Die versuchte nun, mit jedem Schritt des Templers, der ihn näher an sie heranbrachte, um die Säule herumzurutschen, sodass diese immer zwischen ihm und ihr war. Doch da hatte Katrin die Rechnung ohne die Kirchenbänke gemacht. Irgendwann stieß sie mit ihrem Rücken gegen das Mobiliar und musste einsehen, dass sie nicht mehr weiter konnte. Dem Ritter war dies offensichtlich vollkommen klar, denn er schritt um die Säule herum, bis er vor ihr stand. Katrin sah jetzt keinen Grund mehr, wie ein verschrecktes Kaninchen auf dem Boden zu hocken. Auffordernd stellte sie sich hin und gab ihrem Gegenüber zu verstehen, dass sie keine Angst hatte, was natürlich nicht stimmte.Der Templer blickte sie durch sein Helmvisier an und lachte kurz auf.
Katrin Russo wollte eigentlich nur ein paar unbeschwerte Tage mit ihrem Bruder in seinem Anwesen in Schottland verbringen. Doch als sie eines Nachmittags neben seiner Leiche aufwacht und sich kaum an etwas erinnern kann beginnt eine grausame Zeit für die Archäologin und Bibelforscherin. Zusammen mit einem angeblichen Freund ihres Bruders sucht sie nach der Ursache für dessen Ermordung und stößt dabei immer tiefer in die Mysterien von Rosslin und unbekannten Schaffen von Isaac Newton vor. Kann Katrin den wahren Täter wirklich finden? Zu viele Gruppen scheinen daran beteiligt zu sein.