Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung ist ein Theaterstück von Christian Dietrich Grabbe und eine der großen deutschen Komödien. Grabbe vollendete das Stück 1827 nach seiner düsteren, nihilistischen Tragödie Herzog Theodor von Gothland und bezeichnete es selbst als komödiantischen Widerpart des Gothland. Das Stück vermischt zahlreiche Elemente des klassischen Lustspiels: Posse, commedia dell'arte, ätzende Literatur- und Gesellschaftssatire und possenhafter Unsinn. Grabbe selbst erlebte eine Inszenierung des Stücks nicht; erst in seinem 40. Todesjahr 1876 fand eine erste Privatinszenierung am Akademietheater in Wien statt. 1907 folgte die offizielle Uraufführung in einer Bearbeitung von Max Halbe an dessen Bühne "Intimes Theater für dramatische Experimente" in München. In seiner schillernden Mischung aus drastischer Situationskomik, Rüpelszenen, Satire und Groteske steht das Stück ebenso außerhalb der klassischen wie der romantischen Komödie und erinnert in seiner epischen Bilderfolge wie in seiner grell-verzweifelten Grundstimmung eher an die Tragikomödien eines J. M. R. Lenz, wobei die Liebesintrige als zentrales Handlungselement dem konventionellen Schema der Commedia dell'arte entspricht.