"Schlaflos in Tel Aviv" versammelt Erzählungen aus mehr als fünfundzwanzig Jahren, realistische und fantastische, über Begegnungen und Begebenheiten.
Chaim Noll erzählt u.a. von einem Schuljungen in Berlin, der versucht, sich Geld für eine Fahrkarte zu erbetteln, einem jungen Israeli, der das erste Mal nach Deutschland fliegt, dem Diebstahl eines Pelzmantels, der sich Jahrzehnte später als ein Segen erweist, einem Schriftsteller, der an seinem Verlag verzweifelt und überall schwarze Hunde sieht, einer alten Dame, die trotz der Verfolgung ihrer Familie in der Stalinzeit Kommunistin geblieben ist, dem Mord an einem Ikonenhändler aus Russland, der einen Antiquitätenhändler schwer erschüttert, einem ehemaligen Minister aus Afghanistan, dem im Exil kein Neuanfang zu gelingen scheint, und dessen Sohn, der vom Krieg gezeichnet ist.
Nolls klarer Blick auf die Menschen prägt diesen Band. Zugleich spiegelt sich in den Geschichten sein bewegtes Leben in der DDR, im West-Berlin der Achtziger- und frühen Neunzigerjahre und sein Leben in Israel heute.