Der Puzzlemörder von Zons (Zons-Thriller 1)

Ein hinreichend komplexes Buch/Hörvergnügen; dabei werden beide Handlungsstränge sehr gut miteinander verwoben. Catherine Shepherd vermag den Spagat zwischen Vergangenheit und Gegenwart detailreich -und im Rahmen des Erforderlichen gut recherchiert- zu bewältigen. Gerade die Passagen der Vergangenheit fangen die Zeit (Sprache, Verhalten der Menschen, Denkansätze) gut ein und werden geschickt mit den gegenwärtigen Ereignissen verknüpft. Dabei hat die Vergangenheit unter'm Strich prozentual etwas mehr Storyanteil - um den Plot als Ganzes zu verstehen, liegt der Fokus zuerst deutlich in der Vergangenheit und verlagert sich dann peu-a-peu in die Gegenwart. Die Protagonisten werden allesamt nahbar gezeichnet und auch die kleineren Nebenhandlungen werden angemessen skizziert, ohne den Plot zu überfrachten. Wenngleich man eigene Vermutungen anstellt, so kommt erst eine gute Stunde vor dem Ende langsam Licht ins Dunkel der beiden Erzählstränge. Gerade die Täterfindung in der Gegenwart führt dann doch vergleichsweise schnell zum Ziel... und ein bißchen Mystik/Übersinnlichkeit klingt auch noch an - verleitet aber eher zum Schmunzeln, als es inhaltlich ernsthaft zu berücksichtigen müssen.  Wer maßgeblich zum Gelingen des Hörbuchs beiträgt ist Wolfgang Berger. Er hat eine unwahrscheinlich warme und klare, deutliche Stimme/Sprache und durch sein situatives Stimmvolumen, sowie die entsprechend angemessene Sprechgeschwindigkeit unterstreicht er den Verlauf des Plots sehr gut. Durch die kleinen Lesepausen zwischen den Kapiteln ("Vor 500 Jahren" & "Gegenwart" im Wechsel) kann sich der/die Hörer*in wieder auf den jeweiligen Erzählstrang einstellen. Mittlerweile umfasst die Serie 11 Bände und ich bin gespannt, was da noch so kommt. Die Messlatte jedenfalls liegt mit dem vorliegenden (Hör-)Buch schon recht hoch und unterstreicht einmal mehr auch das Fazit meines letzten Hörbuchs - die umfangreiche Vielschichtigkeit dieser Form der Literaturpräsentation.

empfehlenswert, spannend, toll gelesen

Leider hab ich nicht rein kommen können, die stimme fand ich schon gut.