Die machen eh, was sie wollen

Schönes Buch, aber leider mit wenig Inhalt. Vieles aufgezählt, was sowieso nicht umgesetzt wird

gute Idee, leider nicht zu Ende gedacht Selbstkritik bei einem Politiker - allein dieser Ansatz veranlasste mich zu diesem Buch zu greifen. Leider stellte sich nur allzu schnell heraus, daß es eben bei einem zaghaften Hinterfragungsansatz bleibt, die parteipolitische Indoktrinierung ist wohl auch beim Autor schon in Fleisch und Blut übergegangen. Beispiel Energiewende: fundierte Kritik an der Förderpraxis, die zurecht als Subvention und Marktverzerrung gesehen wird, aber kein Wort über die Wettbewerbsverzerrung durch Atomförderung, Ewigkeitslasten beim Bergbau, Sonderlocken für sogenannte energieintensive Betriebe (da gehören seltsamerweise auch Zeitungsverlage dazu ) usw. usw. Beispiel Steuergesetze: Lamento ohne Grenzen, ein skandalöses Klientelgeschenk wie die Absenkung der Umsatzsteuer für Übernachtungen wird als kleiner Systemverunreinigungsfehler beschrieben. (kleiner Tip: das war der Grund, warum die FDP aus fast allen Parlamenten flog - ein wenig zu viel Selbstherrlichkeit.) Dickere Bretter wurden gar nicht versucht zu bohren, als VWL belasteter Wirtschaftspolitiker sollten zumindest die groben systematischen Fehler der Päpste, auf deren Gedanken man sich bei der Wirtschaftspolitik beruft, bekannt sein. (Stichworte zum googeln: R&R, Tabellenkalkulation, fehlende Zeilen, Gewichtung) Wenn Entscheidungen dann so fallen, wie sie gefallen sind, dann wäre es schön auch die wahren Gründe aufzuzeigen, nicht nur Worthülsen zu produzieren. Aktuell: Kann mir jemand erklären, warum in einer 0 Zins Phase Privatinvestoren Renditezusagen bekommen (derzeit 6% beim Autobahnbau ?) Wahrscheinlich nicht, der Buchtitel ist somit wohl eher als Leitsatz zu verstehen - Vertrauen entsteht so sicher nicht. 3 Sterne gab ich, da ich das Eintauchen in die Gedankenwelt eines "Täters" interessant fand.

Entweder ist der Autor furchtbar naiv und meint was er schreibt, oder verarscht die Leute, was man ja schon gewohnt ist. Er kennt wohl die Fehler und Fallen der letzten Jahre seitens der Politik. Kann allerdings in diesem Buch nicht erkennen wie er und seinesgleichen das ändern wollen zum Wohle der Menschen. Ich habe den Eindruck, hier werden wieder viele Worthülsen benutzt. Er beschreibt sehr schön was die Politik und somit die Politiker ändern müssen. Was macht er? Weiter am Küchentisch bei seinen Leuten sitzen bei Kaffee und Kuchen und nettem Plausch? Ich weiss es nicht. Mich begeistert dieses Buch und somit der Autor nicht.