In Kasbach, einem idyllischen Dorf am Rhein, begegnen sich 1959 zwei Menschen: Carola Stern, die «Eka» dieses Buches, und Heinz Zöger, noch kurz zuvor politischer Gefangener in der DDR, später ihr Mann. Während Heinz, als Kommunist am Widerstand beteiligt, die Zuchthäuser des Hitler-Reichs kennenlernte, war Eka begeisterte Jungmädel-Führerin, deren Dienst mit Völkerball und Volksliedern begann und mit der Duldung von Verbrechen endete. Nichts ist unerklärlicher als eine verschwundene Begeisterung – das gilt für beide. Gibt es Ähnlichkeiten in ihren Geschichten oder nur schroffe Gegensätze? Und warum erkannte jeder von ihnen viel zu spät den folgenschweren Irrtum, sich Ideologien zu unterwerfen?
Eka beschließt, diesen Teil ihres Lebens aufzuschreiben. Heinz geht nur zögernd darauf ein. Der Gedanke, es könne irgendwelche Ähnlichkeiten geben zwischen der von faschistischen «Goldfasanen», SS und Hitler-Jugend geprägten Welt eines pommerschen Dorfs und seiner Leipziger Genossenwelt, die Widerstand leistete gegen die Nazis, ist für ihn absurd. Eka wagt die doppelte Beschreibung.