Anders als Luther, der seine Thesen im katholischen Europa von 1517 publizierte, bezieht sich der Autor in seinen Thesen auf die globalisierte und pluralistische Welt unserer Zeit. Jede These wird in einem allgemein verständlichen Essay von 2-5 Seiten erläutert. Zahlreiche Anmerkungen ermöglichen es dem wissenschaftlich interessierten Leser in die Tiefe zu gehen. Am Ende der meisten Thesen werden Fragen formuliert, die der Autor noch nicht als geklärt ansieht. Am Ende mancher Thesen gibt es Politikvorschläge z. B. zur Bekämpfung von Hunger und Ungleichheit, zur Stärkung der Demokratie und zur Reform der UNO.
Johannsson beginnt mit einer Skizzierung seiner konservativen Sicht auf die christliche Theologie, wobei er sich auf die Bibel und einige erhellende Beiträge von Joseph Smith (1806 - 1844) stützt. In den folgenden zehn Kapiteln versucht er, die Relevanz der christlichen Perspektive für die Fragen unserer Zeit aufzuzeigen. Er deutet die Möglichkeit eines Kompromisses zwischen Kreationismus und Evolutionstheorie an. Seine Theorie über Materie, Geist und Seele könnte die Natur- und die Sozialwissenschaften einander näher bringen. Sein Konzept der christlichen Nächstenliebe erweist sich nicht nur als fundamentales Prinzip der Ethik, sondern auch als mögliche Leitlinie für Wirtschaft und Politik.