Bianka Schüssler nutzt diverse Optionen künstlerischer Lebensverdichtung, um menschliches Leben zu ergründen, zu transponieren und interpretationsfähig darzustellen. Ihre abstrakt-informellen Arbeiten sind nicht reine Illustration. Vielmehr überträgt die Künstlerin sowohl intrinsische als auch extrinsische Erfahrungswerte auf das Trägermaterial. Es geht ihr nicht darum, das Leben widerzuspiegeln, sondern seine Geheimnisse, Unwägbarkeiten und Tabus zu ergründen und in eine künstlerische Sprache zu übersetzen. Sie liefert dem Betrachter neben den eigenen Interpretationsansätzen einen Weg zur selbstständigen Auseinandersetzung. Der Rezipient wird zur Reflexion und zu somnambulen Erkundungsgängen ins eigene Ich eingeladen. Es ist ausdrücklich erwünscht, eigene Interpretationen zu entwickeln, seinen Emotionen Raum zu geben und dem Werk damit ein Stück seiner eigenen Geschichte einzuhauchen. Damit vernetzen Werk und Rezipient sich auf einer für das Auge unsichtbaren Ebene. Die Fotografie dient im Herstellungsprozess ihrer Digital Art als Bindeglied, um traditionelle Texturen zu projizieren. Elemente der Malerei verheiraten sich im Anschluss an ihre Digitalisierung mit klassischen Fotografien und es kommt zur Geburt eines neuen Kunstwerkes, das Teile von beiden in sich trägt und doch eine eigene Seele besitzt. Auf diese Weise wird eine Grenzvermischung zwischen modernen Bearbeitungstechniken und klassischen Grundlagen erreicht.
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