Freizeit? Schlaf? Kein Kommentar. Dafür lebt Marina mit Anfang Dreißig den Traum einer ganzen Forschergeneration. Für ein Millionenprojekt der UN experimentieren sie und ihr Mentor Griffin mit Gorillas, die zwar wie Menschen aufwachsen. Aber sollten Gorillas auch Rechte haben? Was wären die Konsequenzen? Marina driftet immer tiefer ab in die Welt ihres Mentors, die von Fördergeldern bewegt wird. Im letzten Moment beschließt sie zu handeln – und manipuliert die Forschungsergebnisse. Auf einer Insel im Roten Meer läuft die Auswilderung der Tiere an. Das Problem: Die Gorillas wollen ihre Freiheit nicht mehr; einige werden depressiv; bald schon der erste Todesfall. Die UN macht Druck. Ihre Karriere, Griffin, alles steht vor dem Aus. Und Marina erkennt, dass sie viel weniger für die Freiheit der Gorillas kämpft als für ihre eigene. »Auswilderung« ist ein kühnes literarisches Debüt, wie es lange keines gab: Coming of Age in Zeiten des konditionierten Egoismus. Ein spannendes Porträt unserer Gegenwart, abgründig, unterhaltsam, bewusstseinserweiternd.