Menschliche Individuen reagieren viel häufiger krankhaft, als man glaubt!
Sie haben auch allen Grund dazu, denn die existentielle Erkenntnis ihrer eigenen Angst vor der Sterblichkeit ist auch das Maß ihrer Dinge. Trotzdem fühlen sie sich gerne als (kleine) unsterbliche Götter, 'Göttchen' - sind aber in Wahrheit 'a god who shits' (Ernest Becker).
Das ist dann der Grund, warum sich die (westlichen) Gesellschaften und Wirtschaftssysteme psychisch so auffällig verhalten! Deren Protagonisten sind häufig Symptomträger, weil sie selber, sowohl durch den Verlust von Orientierung und Transzendenzgewissheit, als auch durch die Geiselnahme durch ein einseitiges, kapitalistisches Wirtschaftsmodell, psychopathologische Störungen entwickeln oder an fremdinduzierten Auffälligkeiten leiden.
Es erscheint ein tiefgreifender gesellschaftlicher Wandel westlicher Industriegesellschaften notwendig, um einen umfassenden Heilungsprozess einleiten und auch den Klimawandel bewältigen zu können!
In diesem Zusammenhang ist natürlich der Krankheitsbegriff nur die Matrix, auf der sich die umfassenden Problematiken unserer Gesellschaften eindrücklich abbilden lassen.
Ich wollte daher eine fiktive psychiatrische Analyse, vielleicht sogar eine Diagnose, unserer wachsenden postindustriellen Gesellschaften des Westens erstellen und hoffentlich die Notwendigkeit einer sozialen postkapitalistischen Wende eindringlich verdeutlichen.
Bei diesem Versuch werden wir zudem bedauerlicher Weise feststellen müssen, dass die wenigsten Beweggründe menschlicher Entscheidungen und Prioritäten rational erklärbar sind. In der Regel liegen ihnen die hier beschriebenen psychologischen Ursachen zu Grunde, die nur schwer steuerbar und in der Regel sogar tief verdrängt unter der Oberfläche des Bewusstseins liegen.
Eins erscheint sicher: Die Rettung unseres Planeten wird nur gelingen, wenn wir das krankhafte Handeln der Individuen (also auch unseres), der Staaten und unserer Wirtschaftssysteme erkennen und heilen.