Bernd Gundermann wurde 1947 in Magdeburg geboren. Das ist lange her. Auch die Kindheits- und Jugendjahre, die er dort und anschließend in Nürnberg und Brackwede verbrachte, liegen weit zurück. Kann er sich daran noch zuverlässig erinnern? Können seine Erinnerungen gar dokumentarischen Wert beanspruchen? Der Autor bezweifelt das. Doch zieht er aus dem Mangel einen Gewinn, indem er Erinnerungen als Rohstoff für fantasievolle Geschichten benutzt. Das Ergebnis sind siebzehn Geschichten, die den Leser schmunzeln lassen, ihn nachdenklich machen, ihn vielleicht auch an eigene Erlebnisse erinnern. Wie war das doch damals, als es Wiesen und Weiher für jugendliche Abenteuer gab? Als der lange Schulweg zu Fuß zurückgelegt werden musste und im Unterricht stumme Lehrfilme gezeigt wurden? Wie hat ein Kind die 'Republikflucht' aus der DDR erlebt und wie die Zeit im Westberliner Flüchtlingslager? In welche Schwierigkeiten geriet ein jugendlicher Klassik-Fan, wenn er mit Popmusik und linken Ideologien konfrontiert wurde? Diese und andere Themen sind der Inhalt von facettenreichen Geschichten, deren erzählerische Pointen nicht immer dem Original-Erlebnis entsprechen, die aber die Individualität des Verfassers und den Geist der Zeit umso lebendiger vor Augen führen.