Rosies Kugel verfehlte das Ziel nicht.
Das heiße Blei aus der Revolvermündung dieser jungen Schönheit traf Stan Gordons Brust wie ein Schmiedehammer. Der Saloonbesitzer taumelte zurück, als ob ihn ein auskeilendes Pferd getreten hätte. Sein Finger krampfte sich um den Abzug, doch er verriss den Schuss. Seine Patrone orgelte in den Oklahoma-Himmel, ohne ein lebendes Wesen zu treffen.
Stan Gordon war schon tot, als er schwer in den Staub der Main Street fiel. Das wusste Rosie, ohne noch ein weiteres Mal feuern zu müssen. Sie hatte in ihrem jungen Leben schon genug Männer sterben sehen, um das beurteilen zu können.
Sie empfand in diesem Moment kein Glückgefühl, nur eine grimmige Genugtuung. Es wäre für sie unvorstellbar gewesen, den Tod ihres Dads ungesühnt zu lassen. Auge um Auge, Zahn um Zahn – dieses Zitat aus der Heiligen Schrift hatte sich Rosie gut gemerkt. Langsam ging sie auf den Leichnam zu, die Revolvermündung gesenkt.