Rawlins, Wyoming, Januar 1886: Der eisige Nordwind schnitt wie eine Messerklinge in Graingers Gesicht. Der Drifter hatte seine Stetson tief in die Stirn gedrückt, um seinen Hals hatte er einen dicken Wollschal geschlungen. Schmunzelnd erinnerte er sich an die rassige Schönheit, von der er dieses warme Kleidungsstück bekommen hatte. Ihr Spitzname lautete Peggy Angel, und sie war die beste Hure von Denver, Colorado.
In ihren Armen hatte Grainger einige Wochen verbracht, bevor er weitergezogen war. Und während der Zeit, die Grainger in den Saloons von Denver nach Jim Benbow Ausschau gehalten hatte, war Peggy Angel mit seinem Schal beschäftigt gewesen. Das Freudenmädchen verstand nicht nur ihr Handwerk, sondern konnte auch sehr gut stricken.
Zum Abschied hatte sie den roten Wollschal um Graingers Hals gelegt und ein paar Tränen in den Winkeln ihrer schönen Augen zerdrückt. Und die Hure hatte ihren aufregenden Körper mit den prallen Brüsten und den runden Hüften an ihren Liebhaber geschmiegt.
„Pass‘ gut auf dich auf, Grainger. Benbow hat schon zehn Männer auf dem Gewissen. Sei du nicht der Elfte.“