Der junge Bahman Nirumand ist 15, als er aus dem pulsierenden Teheran auf ein Internat im eher tristen Nachkriegs-Deutschland geschickt wird. Die deutsche Sprache erwirbt er sich mit Goethe: Er lernt den kompletten «Faust I» auswendig. Sein erstes eigenes Buch macht ihn mit einem Schlag berühmt: Im Frühjahr 1967 erscheint bei Rowohlt «Persien, Modell eines Entwicklungslandes». Diese Anklage gegen die Diktatur in seiner Heimat wird zum Fanal der Anti-Schah-Proteste. Nirumand gehört fortan zur ersten Reihe der Studentenbewegung; Rudi Dutschke, Daniel Cohn-Bendit, Peter Schneider und Ulrike Meinhof zählen zu seinen engen Freunden.
Aber er ist mehr als eine Galionsfigur der 68er, auch sein Leben davor und danach steckt voller aufregender und abenteuerlicher Geschichten – viele davon bislang unbekannt und unerzählt. Dazu gehört die wichtige Rolle, die Nirumand für die Gründung der iranischen Auslandsopposition und im verlorenen Kampf gegen den politischen Triumph Chomeinis spielte.
Politisches und Privates, Anekdotisches und Analytisches werden in diesem Buch zu einem Lebensroman verwoben, der zugleich vom Elan des Aktivisten und dem Heimweh des Exilanten getragen wird. Es ist das Buch eines Wanderers zwischen den Welten, der viel bewegt hat und an herben Niederlagen wachsen musste.