Die Jahre 1136 – 1138 waren für England und den Norden Frankreichs eine bewegte und schwere Zeit. Die Machtverhältnisse waren unklar und im nördlichen Frankreich, insbesondere der Normandie, wurde gekämpft. Die Kampfhandlungen waren selten klar abzugrenzen. Frühere Verbündete waren am einen Tag Feinde und am nächsten wieder Freunde. Die politischen Wirren in England übertrugen sich auch auf Frankreich und die wiederholten Machtwechsel liessen keine klare Strategie zu.
Die Bevölkerung litt unter diesen Verhältnissen. Die Kirche beteiligte sich an Intrigen und nahm steten Einfluss auf die Politik. Adelige aus England mussten mit ihren Kontingenten an Soldaten und Rittern nach Frankreich ziehen um die Truppen des neuen englischen Königs zu bilden. Viele Barone, Grafen und Ritter mussten während dieser Zeit ihre Besitztümer in der Heimat verlassen. An ihrer Stelle wurden Stellvertreter und Verwalter eingesetzt, welche oft kein Geschick für die Politik und für den Umgang mit Besitz und Volk zeigten. Nicht selten fanden die Adeligen bei ihrer Rückkehr ihren Besitz heruntergewirtschaftet und das Volk verängstigt vor.
Diese Kämpfe forderten nicht nur auf den Schlachtfeldern Tau-sende von Menschenleben sondern auch in der englischen Heimat: durch Hunger, Seuchen, Söldnertruppen in den Diensten der Herren auf Zeit und unfähige oder geisteskranke Besitzverwalter.
Diese Geschichte ermöglicht einen Einblick in eine Episode aus dieser schwierigen Zeit. Sie zeigt auf, wie die Menschen lebten, wie sie fühlten, wie sie litten und wie sie starben oder überlebten.