Auf Burg Holderstein erlebt Antonia, was man eine ideale Kindheit nennt: Trotz des frühen Verlusts der Mutter erfährt sie als Jüngste unter vier Geschwistern ein harmonisches Familienleben. Der Höhepunkt des Tages ist für sie, den Unterrichtsstunden des Kammerfräuleins zu entkommen und mit ihrem Freund Phillip in die Natur auszureiten. Als Phillip ihr eines Tages von einem gewissen Martin Luther erzählt, der die Grundsätze der katholischen Kirche anzweifelt und dessen Flugschriften schon die Runde machen, ahnt sie noch nicht, dass ihre heile Welt in Kürze zusammenbrechen wird. Ihr wird ihr Zuhause genommen, ihr wird Phillip genommen, und sie wird zu einem Leben gezwungen, für das sie sich niemals freiwillig entschieden hätte: ein Leben im Kloster, noch dazu ein hochgefährliches. Denn längst haben sich die Bauern im Land zusammengeschlossen und bekämpfen alles, was mit dem alten Glauben zusammenhängt. Aber Antonia wäre nicht Antonia, wenn sie nicht bis zuletzt an ihrer eigenen Überzeugung festhalten würde: dass am Ende alles gut werden kann, wenn man es nur will.