In der Entwicklung des Bildungswesen hatte der Autodidakt einen wichtigen Platz. Heute ist er in unserem hocheffizienten und hochdifferenzierten Bildungssystem an den Rand gedrängt. Aber er ist keineswegs marginal. Im Muster der nicht-curricularen Bildung ist Widersprüchliches vereint: Bildungsnot und Bildungsglück, Einsamkeit und Ehrgeiz, Selbstständigkeit und Verführbarkeit, Zweifel und Selbstgewissheit, Freiheit und Zwang, die in jeder ausgeprägten Selbstmotivation liegen. Die Bildungspolitik hat Gründe, sich intensiver mit dem Phänomen des Autodidaktentums und seinen faszinierenden Facetten zu beschäftigen. Sie könnte zusätzliche Erkenntnisse über die Natur des Kraftquells und die Mutter des Lernerfolgs, die wir Motivation nennen, gewinnen.