Antunes hat den vielstimmigen Chor, den wir aus seinen früheren Romanen kennen, auf vier Stimmen reduziert, nämlich auf die Celinas, Fátimas, Mimis und Simones, vier Frauen, die in meist grotesk-absurder Weise an eine Verschwörergruppe gebunden sind.
Aus den Stimmen dieser Erzählerinnen konstruiert Antunes die Geschichte dieser »Krokodile«, die gerade dabei sind, einen großen Coup zu landen. Alle bereiten sich auf den Tag X
vor. Aber ihre jeweils eigenen Vorstellungen, Wünsche und Sehnsüchte drängen sich in den Vordergrund, der Zwang, endlich bedrückende Lasten abzuwerfen und unter unliebsame Lebensphasen einen Schlußstrich zu ziehen, kompliziert die Durchführung des Attentats. Alle Mittel sind den Terroristen recht, auch wenn die engsten Verbündeten darunter leiden, und schließlich kippt die Verschwörung in ein selbstmörderisches Chaos um.
Tiefer als je zuvor dringt Antunes ein in den Haß und Selbsthaß seiner Protagonisten und in ihren Wahn, der sich immer wieder in nächtlichen Träumen verselbständigt: Wirklichkeitsverschiebung und Wahn fügen sich zu einer surrealen Gegenwelt, die mit ungeahntem bildlichen Reichtum und großer Eindruckskraft beschrieben wird.