Das oftmals eigenwillige Betrachten des Weiblichen durch Männer wird in den vorliegenden 28 Geschichten eindrücklich durchbrochen. Der Autor unternimmt den Versuch, als Mann aus Sicht der Frauen zu fabulieren. Dieses wagemutige, eventuell sogar anmaßende oder dreiste Herumstöbern im Wesen des Weiblichen hat jedenfalls zu ausgiebig erhellenden Einsichten geführt, die zur Namensgebung des Buches aufgefordert haben. Das dabei genau 28 Geschichten entstanden sind, ist frei von jeglicher Zufälligkeit, sondern respektvoll und achtsam der Tatsache geschuldet, dass auch der weibliche Zyklus 28 Tage umfasst, wodurch sich die Bedeutung des Untertitels „Ein Lesezyklus“ erschließt. In diesen vielfältigen Geschichten werden Schicksale, Schwänke und Lebensumstände von Frauen in facettenreichen Ausprägungen und kaleidoskopartiger Gefühlsvielfalt erzählt. Die dabei angewandte Ausgestaltung der Sprache lädt zum Verweilen ein, gleichsam als Anregung zum weiteren gedanklichen Flanieren in den dargestellten Gefilden gedacht.