Mein Sohn stotterte stark. Er und ich, wir litten beide sehr darunter. Ich fragte den Kinderarzt: "Kann man da garnichts machen?" Antwort: "Ich kann Ihnen Logopädie verschreiben." Ich fragte: "Hilft das?" Antwort: "In der Regel nicht." Wir fanden keine Hilfe. Literatur war verwirrend. Als Teenager brachte mein Sohn sich autodidaktisch das flüssige Sprechen bei. Seit er 17 ist, stottert er nicht mehr. Von Beruf bin ich Hebamme. Mit 40 studierte ich Soziale Vehaltenswissenschaften, Schwerpunkt Psychotherapie, integrativ. Danach lernte ich den Stottertherapeuten kennen. Er war selbst ein sehr starker Stotterer gewesen, konnte sich aber jetzt in jeder Gesprächssituation sicher bewegen. Erst mit 30 Jahren hatte er angefangen, sich konsequent aus dem Stottern heraus zu arbeiten. Vor dieser Leistung hatte ich größten Respekt! Er eröffnete sein eigenes Stottertherapie-Institut, um seine Methode weiter zu geben. Ich hospitierte. Ich dachte: „Nur ein Stotterer kann wissen, welche Elemente aus den Therapien wirksam sind. Später arbeitete ich als Praktikantin mit. Ich habe viel von ihm gelernt, auch von den vielen stotternden KlientInnen. So wurde ich zur Sprachtherapeutin. Mit der Zeit entwickelte ich ein schlüssiges Gesamtkonzept. Nun möchte ich mein Wissen weiter geben. Ich hoffe, dass es vielen Stotternden Menschen nützt, auch ihrem sozialen Umfeld und ebenso den Berufsgruppen, die mit stotternden Menschen arbeiten.