'Mich packte das Reisefieber, und ich düste mit dem Zug nach Zürich. Als ich dort spät abends ankam, verspürte ich erst einmal das dringende Bedürfnis zu duschen. Aber nicht etwa, dass ich warten wollte, bis ich im Hotel war. Nein, auf der Stelle musste es sein – in der Bahnhofsdusche! Ich erinnere mich noch, dass das ein recht abenteuerliches Unternehmen war: Irgendwie musste ich über meinen Gehwagen klettern, um überhaupt in die Duschkabine zu passen. 'Blitzblank' suchte ich als nächstes in einer Telefonzelle die Nummer eines mir bekannten Anwalts, um ihn mit einem Spontanbesuch zu überraschen. Dumm nur, dass ich in Zürich gar keinen Anwalt kenne! Und auch sonst niemanden.'
Mit schonungsloser Ehrlichkeit und einer reichlichen Portion Selbstironie erzählt Anne Schätzko die skurrilen Geschichten, seltsamen Begegnungen und haarsträubenden Abenteuer, die sie während ihrer manischen Phasen erlebte. Auch oder gerade weil sie die schweren und dunklen depressiven Phasen und ihre vielen Suizidversuche, die sie schwer behindert überlebte, nicht verschweigt, ist ihre Lebensgeschichte das Zeugnis einer mutigen Frau und deren Liebe zum Leben.
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