Erinnerungen steigen in der Erzählerin auf, während sie die Mutter auf dem Sterbebett pflegt: an die Kindheit in bürgerlicher Enge, gegängelt und gemaßregelt von der ständig leidenden Mutter; an die frühe Flucht aus dem Elternhaus; an tiefgreifende Entfremdung. Und dennoch: «Ich will mich nicht über meine Mutter beklagen … Ich bin selber Mutter geworden. Habe alles falsch gemacht. Mußte eine unmögliche Aufgabe erfüllen. Alles wollte ich besser machen als meine Mutter, alles anders, aber ist mir das gelungen?»
Eine persönliche Erzählung von Anja Meulenbelt, der berühmten Autorin des feministischen Schlüsselromans «Die Scham ist vorbei».