Es sind tief empfundene Lebensmomente, die Angelika Bonack in ihren Haiku und kurzen Gedichten auf unverwechselbare Weise zur Sprache bringt.
Diese meist in drei Zeilen verdichteten Empfindungen von Glück und Freude sowie von schmerzvollen existenziellen Erfahrungen wie Trauer, Leid und schwerer Krankheit berühren vor allem durch ihre Bildkraft, durch eine im Haiku sonst selten zu findende persönliche Sprechweise, die das eigene Ich nicht verleugnet.
Angelikas Texte resultierten stets aus Augenblicken konkreten Erlebens und wurden gleichzeitig durch die jeweils gerade beflügelnden oder bedrückenden Lebenssituationen geprägt.
Sie vermochte es, das scheinbar Kleine, dem man im Alltag oft achtlos begegnet, genau wahrzunehmen und es auf unaufdringliche Weise mit weit darüber hinausreichendem Sinn, mit ihren eigenen Sichten und Haltungen sowie mit den existenziellen Gefährdungen der Welt zu verbinden.