"Wie kann ich es schaffen, Menschen mitzunehmen in meinen eigenen inneren Prozess des täglichen Leiden-Müssens als traumatisierter Mensch? Wie kann ich Zusammenhänge verdeutlichen, was dies im täglichen Leben bedeutet, wodurch es überhaupt entstanden ist und an vielen Stellen der Welt immer weiter entsteht?"
Diese Fragen begleiteten die Autorin durch den gesamten Schreibprozess des Buches. Aus dem engen Blickwinkel tiefer Verletztheit beschreibt sie, wie so kein wirklich umfassender Blick auf sich selbst und damit auch nicht auf die Welt entstehen konnte. Denn unter Symptomen zu leiden und ohne sich selbst zu verstehen, ist das Leben eine einzige, nicht enden wollende Überforderung und Bedrohung. Heilung schildert die Autorin als Weg zu sich selbst, der gleichzeitig eine völlig neue Sicht auf das Leben ermöglicht. EMDR und die Psycholyse, also die Arbeit mit psychoaktiven Substanzen, sind für sie die wesentlichen Hilfsmittel für diesen Prozess, Menschen auf neuem altem Wege helfen zu können. Während die Methode EMDR zur Traumabearbeitung immer bekannter wird, ist die Psycholyse als angewandtes Psychotherapieverfahren stark eingeschränkt, weil die wirklich hilfreichen Substanzen (MDMA und LSD) unter das Betäubungsmittelgesetz fallen und daher für die Therapie verboten sind. Dieser Methode in die Legalität zu verhelfen, ist der Autorin ein großes Anliegen. In ihren Ausführungen nimmt sie den Leser mit in ihre Betrachtungen unserer gesellschaftlichen Realität und des Zustandes der Welt und verdeutlicht, wie das Heilungspotential der Psycholyse - zur Wiedererlangung der Empfindungsfähigkeit eingesetzt - unsere Welt tiefgreifend verändern könnte.