Kinddertagesstätten sollen heute einerseits sicherstellen, dass sie Kompetenzorte sind. Das bedeutet, dass Mitarbeitende Kindern kompetent helfen können, die von sexuellem Missbrauch betroffen sind. Andererseits muss jede Kita gewährleisten, dass ihre Einrichtung kein Tatort wird, d.h. sie muss dafür sorgen, dass all die Schutzmaßnahmen ergriffen werden, die verhindern, dass Mitarbeitende Kinder sexuell missbrauchen. Daher benötigen Kitas sogenannte "Schutzkonzepte".
Das Buch informiert Leitungen und Mitarbeitende in Kindertagesstätten praxisnah über die wichtigsten Bestandteile von Schutzkonzepten zur Prävention vor sexueller Gewalt. Nach der Vermittlung von Grundlagenwissen zum Themenfeld, werden wichtige Puzzlesteine eines Schutzkonzeptes in einzelnen Artikeln vorgestellt und erläutert. Fachlich reflektierte, im Team abgesprochene und gleichzeitig an den Bedürfnissen des jeweiligen Kindes orientierte Nähe, Sexualerziehung, Genderpädagogik, klar geregeltes Vorgehen im Verdachtsfall tragen ebenso zum Schutz der Kinder bei wie eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern bei diesen Themen, egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund. Auch nicht fehlen darf natürlich die direkte Arbeit mit den Kindern selbst, die dann sinnvoll ist, wenn alle Mitarbeitenden und Eltern über die erforderliche Interventionskompetenz verfügen. Leitungen erfahren darüber hinaus, wie sie die erforderlichen Prozesse aufsetzen und steuern können und welche Maßnahmen direkt in ihrer Verantwortung liegen, wie z.B. gezielte Maßnahmen im Bewerbungs- und Auswahlverfahren von Mitarbeitenden. All dies auch unter inklusiven Gesichtspunkten.
Die umfassenden (z.T. über 30jährigen) Erfahrungen der Autorinnen aus der Fortbildungsarbeit mit hunderten von Kindertagesstätten ermöglichen einen Blick auf das Tätigkeitsfeld, der Mut macht, das Thema anzugehen.