Das monotone Plätschern der Elbe hatte etwas Beruhigendes, fast Meditatives. Ich saß an der Kaimauer am Hafen, die Beine baumelten über dem Wasser, und hielt meine Angel fest in der Hand. Nicht, dass ich wirklich darauf aus war, irgendetwas zu fangen. Nein, das Angeln diente mir lediglich als Vorwand, um in Ruhe nachdenken zu können und der Hektik zu entfliehen, die mein Leben in der Kripo Hamburg so oft bestimmte.
Das Wasser glitzerte in der Nachmittagssonne, und die Kräne des Hafens ragten wie stählerne Riesen im Hintergrund auf. Ein vertrauter Anblick, der mir immer wieder verdeutlichte, wie sehr ich mit dieser Stadt verbunden war. Hamburg, die Stadt der Gegensätze. Hier prallten Reichtum und Armut, Geschichte und Moderne, das Schöne und das Verruchte unaufhörlich aufeinander. Und mitten in diesem Wirbel aus Gegensätzen, versuchten Roy und ich, ein wenig Ordnung zu schaffen.