Ich war wie betäubt, als der Anruf kam. Es war ein unbarmherziger Montagmorgen, und Hamburg versank in einem dickflüssigen Nebel, der den Hafen samt Kontore und engen Gassen in eine melancholische, fast gespenstische Szenerie verwandelte. Roy und ich waren bereits auf der Wache, als das Telefon im Büro schrillte. Sekunden später klopfte es an der Tür. „Kommissare Jörgensen, Müller, es gibt einen Fall. Unverzüglich in die Bernhard-Nocht-Straße. Wir haben eine Leiche.“
Roy und ich warfen uns wortlos einen Blick zu, griffen unsere Jacken und machten uns auf den Weg. Der Nebel legte sich wie ein zäher Mantel über die Stadt, dämpfte die Geräusche des erwachenden Morgens und ließ Hamburg noch grauenerfüllter erscheinen als sonst. „Worum geht’s diesmal?“, fragte Roy mit angespannter Miene, als wir in unseren Wagen stiegen. „Keine Ahnung, aber wir werden es gleich herausfinden“, murmelte ich.