Es war ein typischer grauer Morgen in Hamburg. Der Himmel war wolkenverhangen, und ein feiner Nieselregen ergoss sich über die Stadt. Ich, Kommissar Uwe Jörgensen, machte mich auf den Weg ins Polizeihauptpräsidium. Mein Kollege, Roy Müller, saß bereits an seinem Schreibtisch, als ich das Büro betrat. Unser Büro lag im zweiten Stock eines alten Backsteingebäudes mitten in der Stadt, nicht weit von den Landungsbrücken entfernt.
„Morgen, Uwe,“ begrüßte mich Roy mit einem knappen Nicken, während er einen Schluck von seinem inzwischen wohl lauwarmen Kaffee nahm.
„Morgen, Roy. Irgendwas Interessantes über Nacht passiert?“ fragte ich, während ich meinen tropfnassen Mantel an die Garderobe hing und mich hinter meinen Schreibtisch setzte.
„Ja, tatsächlich,“ antwortete er und reichte mir einen Ausdruck. „Da ist heute Nacht eine Leiche in der Speicherstadt aufgetaucht. Kriminaldirektor Bock will, dass wir uns das mal ansehen.“
Mein Blick fiel auf das Foto des Tatorts. Eine junge Frau, Mitte zwanzig, lag tot am Ufer des Brooksfleet, eingehüllt in die allgegenwärtigen Schatten der alten Lagerhäuser. Ein Schauer lief mir über den Rücken.