Das Leben konkretisiert sich in seinen Gesten. Sie sind Atem und Rhythmus der Existenz. Ein Reichtum von Gesten gibt ein volles Leben zu erkennen, umgekehrt ist ein gestenloses Leben stummer als stumm. Viele Gesten, Handbewegungen, Mimiken, Gewohnheiten und Aussprüche sind in den letzten 100 Jahren dem Vergessen anheim gefallen. Das liegt daran, dass unser Leben einförmiger, monotoner, gegenstandsloser geworden ist: Wer keinen Hut hat, kann ihn nicht lüpfen, wer keine Nelken mehr sein eigen nennt, kann sich keine ins Knopfloch stecken. Alexander Pschera unternimmt es in seinem breit angelegten Essay, die schönsten Gesten des alten Europa vor dem Vergessen zu retten und zugleich deutlich zu machen, was noch alles mit ihnen verloren zu gehen droht.
"Ein wunderbar unzeitgemäßes Buch."
– Bernd Schuchter, Der Falter
„Eine Sammlung kurzer Nekrologe auf allerlei reizende Konventionen, die von der Furie des Verschwindens aus dem Alltag vertrieben werden oder bereits vertrieben worden sind."
– Michael Klonovsky, Acta diurna
„[...] Alexander Pschera, hat gerade ein Buch über all die schönen Dinge geschrieben, die er ‚Vergessene Gesten‘ nennt: Zeitungsartikel ausschneiden, Urlaubsfotos einkleben, Gedichte auswendig lernen, etwas im Lexikon nachschlagen, vor sich hin pfeifen, Ansichtskarten schreiben, jemandem die Tür aufhalten, im Bahnhofsrestaurant essen, sich bekreuzigen und vieles mehr.“
– Alexander von Schönburg, BILD am Sonntag