Ist das ein Roman? Keine Ahnung.
Ein Ratgeber ist es zum Glück nicht.
In kleinen und größeren Katastrophen wird komisch, böse oder verzweifelt fröhlich die Lebensunfähigkeit des Max Lentner ausgebreitet. Wenn er jungen Frauen imponieren will, Arbeitsplätze belegen oder nur Straßenbahn fahren - immer wieder stößt Max wuchtig an seine Grenzen. Oder die Grenzen an ihn. Und das tut erst recht weh. Nicht weil er rebellisch sein will, sondern weil er einfach nicht anders kann. Und wenn sich ein Fettnapf bietet, dann wird der auch noch mitgenommen. An diesem Scheitern würde er nun persönlich gern und in aller Ruhe verzweifeln, aber da gibt es ja noch Karl und Melanie. Karl ist den Anforderungen des Lebens mindestens so wenig gewachsen wie unser Erzähler. Doch verhält er sich grundlegend anders: Seine Unfähigkeit ist ihm einfach egal. Mehr noch: Er hat die Fähigkeit, seine Unfähigkeit als Unfähigkeit Anderer aussehen zu lassen und damit sehr gut zu leben. Seit seiner frühesten Jugend setzt Karl auf Mitleid: Er wickelt alles um den Finger, was wickelbar ist.
Wie Donald Duck und Gustav Gans begegnen sich die beiden unweigerlich immer wieder. Und genau wie in Entenhausen ist Karl erfolgreich und Max nicht. Gar nicht.
Melanie ist der wunderschöne Rest des Dreiecks. Sie treibt Max immer wieder zu Höchstleistungen. Die bringen nichts, sind aber sehr spektakulär.
Und nach vielen Jahren gerät Max wieder an Karl.
Zum letzten Mal. Einer der beiden könnte diese Begegnung nicht überleben.