Amerika ist schon ein schrulliges Land, vielleicht weil so viele Menschen aus der ganzen Welt hier ankommen, vielleicht aber auch, weil es so groß und immer noch so jung ist. Aber die politische Situation und das Verhalten der Menschen allgemein geben doch viel Anlass, sich eher sarkastisch darüber zu äußern. Albrecht Classen lebt und lehrt nun schon seit 1984 in den USA, seit 1987 in Arizona, und da ergeben sich zahllose Möglichkeiten, etwas satirisch darüber zu reflektieren, wie der Alltag so verläuft, wie die Politik gestaltet ist [oh Gott, muss man leider heute, 2018, sagen!], und wie der kulturelle Unterschied zu Europa eher wächst denn kleiner wird. Der Autor hat hier so manche Szenen oder Menschen etwas bissig beschrieben und nimmt dreist die Position eines ehemaligen Deutschen ein, der nach so vielen Jahren in der Neuen Welt immer mehr den Kopf über seine lieben Mitbürger schütteln muss. Natürlich macht sich dadurch auch die Liebe zu diesem merkwürdigen Land bemerkbar, denn warum würde man sonst so bissig darüber lachen wollen? Während Classen bisher bereits neun Bände mit eigenen Gedichten veröffentlicht hat, legt er hier seine erste Sammlung von Satiren vor.