Jesus, in dessen Senden Gott bereits ein völlig neues Ja zur Welt sagte, hatte alles für das Heil Notwendige bis zu seinem Tod bereits gebracht. Und er litt nicht auf Geheiß des Vaters, vielmehr bewahrte sein Dulden - mit dem anschließenden Sieg - die Menschheit davor, durch den Angriff auf ihn des ihr zugedachten Heils für immer verlustig zu gehen.
An dieser Sehweise ist neu, dass sie die Einheit Jesu mit dem Vater schützt und dass Jesus nicht für die Sünde anderer gebüßt hat. Er litt, wie wenn er selber Sünder gewesen wäre. All das Leid, das die Menschen infolge des Sündigens einander bereiten, taten sie Jesus an.
Was Jesus in seinem Wirken und Lehren schenkte, wird nachrangig gemacht oder erst auf einem Umweg zur Geltung gebracht, wenn das Hauptgewicht auf die Nach-Golgatha-Sicht gelegt, das Kostbarste an Jesus auf sein grausam vergossenes Blut fixiert und der Weg zum Heil als erst vom Kreuz gekommen gesehen wird, wie es weithin geschieht.
Die Abweichung von der allgemeinen Kreuzestheologie ergab sich, da es dem Autor darum geht, auch in noch Fernstehenden einen Bezug zu Jesus zu wecken. Immerhin brachte der Sohn Gottes vor seinem Tod als unter den Menschen Lebender das neue Verhältnis zu Gott.