Zehn spannende, amüsante, witzige, aberwitzige Denkgeschichten, die durch die skurrilen inneren Welten eines Fantasten führen. Mit strenger Logik in einen Rahmen von elf Gedichten gebettet. Der Fantast ist die erzählende Scheherazade, deren bedrohte Schwester und der zuhörende Sultan zugleich. Allmählich erweisen sich die Geschichten als philosophische Selbstgespräche mit einer traumhaften Fülle an Metaphern und Gleichnissen: «Ein Stelldichein mit sich allein, um mit Absurdem das Absurde weg zu träumen», können wir in einem der Gedichte der Scheherazade lesen. Der geheimnisvolle lyrische Rahmen wird nach und nach hilfreich. Die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit wurden bereits in Tuccillos Erstling «Die Leuchtturmgeschichte» durch seine virtuose Erzählkunst verwischt. Hier sind sie nun endgültig aufgelöst, obwohl der Autor scheinbar das Gegenteil macht: In raffinierter Weise werden diese Grenzen immer und immer wieder nach anderen Kriterien neu gezogen, bis sie sich als bedeutungslos erweisen, weil sie überall liegen könnten.
Für Träumerinnen und Träumer eine Pflichtlektüre, und für diejenigen, die zu wissen glauben, dass sie mit beiden Füßen auf dem Boden Stehen, erst recht.