«Ich habe in meinem elektronischen Notizbuch eine eigene Datei für Einfälle aus heiterem Himmel. ‹Gedanken› heißt sie, und sie wird immer länger. Da kommen die zufälligen Beobachtungen und plötzlichen Eingebungen rein, alles, was mir nebenbei auffällt und nichts mit dem zu tun hat, was mich als Abtprimas der Benediktiner normalerweise beschäftigt – nichts mit dem Äbtissinnen-Kongress in New York, nichts mit der Besinnungswoche in einem spanischen Kloster und nichts mit dem Besuch einer irischen Abtei, deren Abt mich zu Hilfe gerufen hat. Diese Einfälle aus heiterem Himmel kommen immer in den Unterbrechungen des Tagesablaufs, den unvorhergesehenen und den vorgesehenen. In den sogenannten leeren Zeiten also, in denen man oft nicht weiß, was man mit sich anfangen soll.
In solchen Minuten oder Stunden beobachte ich die Menschen. Und immer fallen dabei kleine Erleuchtungen ab ...»