Die Kulturentwicklung des sogenannten Abendlands dreht sich um diese Achse des Verständnisses des Menschen, der immer klarer in seinem Wesen und in seiner Bedeutung im Rahmen der Wirklichkeit wurde und wird. Die Möglichkeit und die Tatsächlichkeit der Selbstbestimmung, die im Zuge der Aufklärung immer deutlicher ins Zentrum des Bewusstseins und so ins Zentrum der Art der Lebensführung gerückt wurde, hat die Bedeutung des »Zeit-Gehalt« (Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft) des persönlichen Bewusstseins für die Bestimmung der persönlichen Identität immer deutlicher zum Ausdruck gebracht. So wird die weitere Frage »Wer bin ich?« entscheidend.
Geklärt werden soll die Beeinflussung der Bildung unserer Identität durch die Ergebnisse der Geschichtsschreibung als Geschichtswissenschaft. Im Zentrum der Betrachtung wird die Wissenschaftlichkeit der Geschichtsschreibung am Beispiel der Darstellung der Zeit des Dritten Reichs stehen. Die Klärung des Wesens des Menschen wie auch dessen, was unter »Wahrheit, Richtigkeit und Narrativ, Schein und Wirklichkeit« zu verstehen ist, gilt dabei als Voraussetzung dieser Betrachtung. Betrachtet werden die Frage nach der akademischen Redlichkeit wie auch die Rolle der Medien als Informationsquelle für uns heute wie für die Geschichtsschreibung in der Zukunft.