Der aktuelle, ausführliche und international erarbeitete Wissensstand im Bereich Geschäftsprozessmanagement
Mit dem Business Process Management Common Body of Knowledge (BPM CBOK®), Version 3.0, legt die European Association of Business Process Management (EABPM) in der deutschen Fassung eine gründliche Überarbeitung und Erweiterung des englischsprachigen BPM CBOK® vor. Letzterer wurde von der ABPMP (International Association of Business Process Management Professionals) erarbeitet. Experten aus vier Erdteilen haben an der Entstehung mitgewirkt, wobei allein aus dem deutschen Sprachraum neun ausgewiesene Fachleute dazu beigetragen haben. Allen Beteiligten ging und geht es darum, den aktuellen Stand des Wissens zu diesem zentralen Thema der Unternehmensführung und -gestaltung darzustellen. Ein unentbehrlicher Leitfaden für Manager und Fachexperten ist entstanden, der zudem auch die wichtigste Grundlage für die einzige internationale Zertifizierung im Bereich des Prozessmanagements darstellt (CBPP®, Certified Business Process Professional).
Business Process Management (BPM) ist einerseits ein ganzheitlicher Ansatz zur Steuerung von Unternehmen und andererseits ein Instrumentarium von Methoden, Techniken und Werkzeugen, die ein prozessorientiertes Management unterstützen. Erst das Zusammenspiel von organisatorischen Elementen und technischen Systemen schafft die Grundlagen für ein prozessbasiertes Management. Zu den wichtigsten organisatorischen Komponenten im BPM zählen End-to-End-Prozesse, angepasste Aufbaustrukturen sowie prozessorientierte Belohnungssysteme. Auf der Seite der Technik sind leistungsfähige Systeme zur Entwicklung und zum Betrieb von IT-Anwendungen (Business- Process-Management-Systeme – BPMS), die Integration von ERP-Anwendungen, Dokumenten- und Content-Managementsystemen sowie Systeme zur Leistungsmessung und -steuerung grundlegende Gestaltungsoptionen im Rahmen von BPM-Initiativen.
Das Prozessmanagement hat sich mittlerweile zu einer zentralen Managementphilosophie entwickelt. Es ist immer deutlicher geworden, dass Unternehmen aus einem System miteinander verbundener Prozesse bestehen, die koordiniert und auf die Unternehmensstrategie ausgerichtet werden müssen. In Verbindung mit leistungsstarken Technologien (Business-Process-Management-Systeme, Integrationstechnologien zur Überwindung von System-, Medien- oder organisatorischen Brüchen sowie Prozess-Monitoring-Systeme) sind markante Leistungssteigerungen und Wettbewerbsvorteile erreichbar, wenn permanent die Leistungen gemessen, Abweichungen analysiert, bei Bedarf umgehend Veränderungsprozesse ausgelöst und Ergebnisse schnell eingeführt werden. So kann kontinuierlich ein höherer Reifegrad im Prozessmanagement erreicht werden.
Wie auch immer das Prozessmanagement eingeführt wird, der Erfolg hängt ganz maßgeblich davon ab, dass eine ausreichende Anzahl gut qualifizierter Mitarbeiter zur Verfügung steht. Ein breites Spektrum unterschiedlicher Qualifikationen wird benötigt. Die Experten müssen für die folgenden Aufgaben qualifiziert sein: Strategische Prozessausrichtung, Prozessmodellierung und -analyse, Prozessdesign, Prozessumsetzung und -einführung, Prozessautomatisierung und Unterstützung durch IT-Technologien sowie Kontinuierliche Prozesssteuerung und -optimierung.
Im Laufe der Zeit hat sich ein neues Berufsbild entwickelt, der BPM-Experte (BPM Professional). Von der Arbeit dieser Spezialisten hängt der Erfolg vieler Unternehmen ab. ABPMP und EABPM haben es sich zum Ziel gemacht, alles zu tun, was der Weiterentwicklung des BPM dient. Gleichzeitig soll der Aufbau und die Weiterentwicklung qualifizierter Experten unterstützt werden. Im Zentrum der Aktivitäten von ABPMP und EABPM steht ein weltweit einheitliches System von Zertifizierungen von BPM-Experten, das auf diesem Common Body of Knowledge basiert und in Europa von den jeweiligen nationalen Mitgliedsgesellschaften der EABPM (den Gesellschaften für Organisation und Management in Deutschland, Österreich und der Schweiz) durchgeführt wird.