Seit 1994, einem Vierteljahrhundert also, wird in Leipzig der Buchpreis zur Europäischen Verständigung verliehen. Er ehrt Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um das gegenseitige Verständnis in Europa, vor allem mit Mittel- und Osteuropa, verdient gemacht haben.
Viele namhafte Autorinnen und Autoren wurden mit dem Preis geehrt, der heute zu den renommiertesten Literaturpreisen Deutschlands gehört. Europa hat sich in diesen 25 Jahren verändert und mit ihm die Verständigung unter den Europäern - leider nicht nur zum Vorteil. 13 Preisträgerinnen und Preisträger blicken in diesem Band auf den Zeitraum zwischen der eigenen Preisverleihung und der Gegenwart zurück und ziehen kritische Bilanz. Dabei wird deutlich: Europa steht vor einer historischen Bewährungsprobe, und wofür der Preis steht und eintritt, das ist wichtiger denn je geworden. Der europäische Zusammenhalt, die Bewahrung seiner historischen Errungenschaften seit 1945 und 1989 sind es wert, mit aller intellektuellen und politischen Energie verteidigt zu werden «bis der Teufel uns scheidet», wie Geert Mak halb aufmunternd, halb sarkastisch den Auftrag der Zukunft benennt.