„Maria Welser hat mich mit ihrer Reportage über das Leben der Frauen im Nahen Osten und Afrika wachgerüttelt.“
Die vielfach ausgezeichnete Fernsehjournalistin und Autorin Maria Welser hat mich mit ihrem Buch „Wo Frauen nichts wert sind“ nachhaltig beeinflusst. Sie berichtet schonungslos offen von schrecklichen Misshandlungen, die Mädchen und Frauen weltweit jeden einzelnen Tag erleiden und die sie bei ihrer Buchrecherche in Afghanistan, Indien und im Ost-Kongo mit eigenen Augen gesehen hat. Sie berichtet von der Verzweiflung, der Machtlosigkeit, von der Wut aber auch vom wachsenden Mut der dort lebenden Frauen. Als Ursache identifiziert Welser die ungleiche Machtverteilung zwischen den Geschlechtern.
Das Buch hat meinen Blick dafür geschärft, wie viel Frauen in Deutschland in Sachen Gleichberechtigung bereits erreicht haben, aber auch, wie lange und mühsam dieser Weg war. Die Generation meiner Urgroßmutter und meiner Großmutter haben das Recht auf Schulbildung, Studium, freie Berufswahl und Wahlrecht heftig erkämpft. Durch ihre erbitterten Anstrengungen fanden Frauen immer mehr Gehör und konnten ihre Ziele, Wünsche und Lebensmodelle vermehrt durchsetzen.
Beim Lesen des Buches wurde mir aber auch klar, dass die Entwicklung noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Jüngst hat z.B. die #metoo-Debatte gezeigt, dass sogar in fortschrittlichen Industrienationen Sexismus immer noch zum Alltag gehört. Es ist heute mehr denn je wichtig, die erzielten Errungenschaften einerseits zu verteidigen und andererseits stetig zu erweitern, um – hoffentlich bald – eine echte Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern zu erreichen.
Das Buch ist alles andere, als leichte Unterhaltung. Dennoch möchte ich es dringend weiterempfehlen, da nur der öffentliche Diskurs Sichtbarkeit bereitet und ein langfristiges Umdenken und Handeln bewirken kann.
In seinem Buch „Die Rückkehr“ berichtet der Schriftsteller Hisham Matar von seiner Reise in das hoffnungsvolle, wenngleich schwer gebeutelte Libyen nach dem Sturz des Diktators al-Gaddafi. Dort begibt sich der Autor auf die Suche nach seinem Vater Jaballa, der dem Gaddafi-Regime kritisch gegenüberstand und mit seiner Familie ins Exil nach Ägypten fliehen musste. Doch auch in Kairo war dieser nicht sicher und wurde vom libyschen Geheimdienst entführt.
„Das Buch vermittelt eindrucksvoll, dass die Freiheit das höchste Gut des Menschen ist. “
So kommen Angehörige und Freunde von Matar zu Wort, aber auch zufällige Reisebekanntschaften. Kleine Ausschnitte und Episoden fügen sich dabei zu einer mitreißenden Geschichte zusammen, die das Bild eines politischen Systems ergeben, in dem Menschen einfach verschwinden konnten. Neben all dem geschilderten Leid und den einmaligen Einblicken in ein uns weitgehend fremd erscheinendes Land, gibt das Buch vor allem Grund zur Hoffnung. Es handelt vom Mut und Lebenswillen all jener, die ihrer Freiheit beraubt wurden und deren Geist doch ungebrochen blieb. Dabei gelingt es Matar die Sprachlosigkeit zu überwinden, die die libysche Diktatur jahrzehntelang prägte. Gerade in Zeiten, in denen es in vielen Ländern zu einer Erosion der Demokratie kommt und einst sicher geglaubte Freiheiten in Frage gestellt werden, kann diese Erzählung über dem Kampf um Freiheit, Demokratie und Würde nicht hoch genug geschätzt werden.
Matars Buch zwingt einen geradezu zum Nachdenken über die eigene Rolle und hat mich nicht nur emotional bewegt, sondern auch dazu geführt, für Freiheit und Grundrechte auf die Straße zu gehen. Denn in einem freien Land zu leben ist keinesfalls eine Selbstverständlichkeit, sondern ein Privileg, welches es immer wieder zu verteidigen gilt.
Schneller einschlafen, besser schlafen und ausgeruht morgens aufwachen. Das war mir bis vor zwei Monaten nur selten möglich.
Da ich abends gerne spät ins Bett ging, habe ich mich am Morgen oft unausgeschlafen und nicht fit genug gefühlt. Das Buch „Schlaf wirkt Wunder“ kam da wie gerufen. Ich habe mir einige der Tipps daraus zu Herzen genommen und daran gearbeitet, ungesunde Gewohnheiten abzulegen.
Schon allein eine Stunde früher ins Bett zu gehen, zeigte eine große Wirkung. Mithilfe des Buches habe ich gelernt, dass jeder seine individuelle optimale Schlafmenge hat und dass man sich müde und antriebslos fühlt, wenn diese nicht erfüllt wird. Ich habe für mich entdeckt, dass acht Stunden die ideale Schlafmenge für mich ist. Seitdem ich mich an diese Zeitangabe halte, bin ich wirklich morgens viel ausgeruhter und wache oft sogar schon vor dem Klingeln des Weckers auf.
In dem Buch findet man noch viele weitere gute Tipps und Ratschläge: Zum Beispiel wie man das Gedankenkarussell, das einen am Einschlafen hindert, stoppt. Egal, ob man über das neue Projekt auf der Arbeit nachdenkt oder eine imaginäre Diskussion mit dem Partner über die Farbe der neuen Couch führt: der Trick ist, sobald man merkt, dass dies einen vom Schlaf abhält, einen Realitätscheck zu machen: Ist dieses Thema dringend? Kann ich das Problem jetzt durch Grübeln lösen? Meist lautet die Antwort „Nein“. Also kann man sich auf angenehmere Gedanken fokussieren oder sich auf den Atem konzentrieren und schläft bald schon tief und fest.
„‚Schlaf wirkt Wunder‘ hat mein Leben definitiv verändert und nicht nur meinen Schlaf, sondern auch meinen Alltag nachhaltig verbessert.“
„Stadtgeschichten“ von Armistead Maupin hat mir als junge Erwachsene mein Buchhändler als Geburtstagsgeschenk für eine Freundin empfohlen. Warum? Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung!
Nachdem es ein paar Monate ungelesen bei ihr rumflog, nahm ich das Buch wieder an mich und fing an, es selbst zu lesen. Und - Zack - hatten sie mich, die Geschichten um die etwas schrägen und bunten Protagonisten aus San Francisco. Für mich, 16 Jahre alt, behütet in einem kleinen Dorf in Bayern aufwachsend, eine ganz andere, fremde und aufregende Welt: Hier gab es Schwule, Lesben, Transsexuelle, ungewöhnliche Familienkonstellationen und aktuelle Themen (Aids! Ein absolutes Tabu!) wurden noch einmal aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet.
„Die Serie um die Stadtgeschichten hat mich offener und verständnisvoller gemacht, für andere Lebensweisen und Geschichten.“
Und spätestens seit dieser Lektüre war San Francisco in Kalifornien für mich ein absoluter Sehnsuchtsort. Als ich ein gutes Jahrzehnt später das erste Mal dort war, glaubte ich oft im Vorbeihuschen aus dem Augenwinkel „Mouse“ oder Anna Madrigal zu erblicken.
Heute hat sich die Welt sehr verändert – Themen, die geradezu skandalös waren, sind im Mainstream angekommen und der Boom der dort ansässigen Internetfirmen hat das Gesicht von San Francisco, einer ehemals kreativen und günstigen Hippiekommune, für immer geprägt. Ich nehme aber den ersten Band der Stadtgeschichten in die Hand und tauche noch einmal ab in die Vergangenheit.
„L’art français de la guerre“ oder „Die französische Kunst des Krieges“ von Alexis Jenni ist der längste Roman, den ich bisher auf französisch gelesen habe, und schon allein deshalb ein besonderes Buch für mich. Ich habe Französisch studiert und 10 Monate in Lyon gelebt; eine weitere Verbindung zum Text, da der Autor selbst aus Lyon kommt und seine Geschichte auch dort spielen lässt.
„Die detaillierte und eindringliche Schilderung der Kriegsschauplätze und -handlungen und deren spätere Tabuisierung haben mich schockiert.“
Bereits der Titel verdeutlicht die ganze Absurdität und Boshaftigkeit des zentralen Themas: Wie kann von Krieg als einer Kunst gesprochen werden? Wie verschmelzen im Krieg Zivilisiertheit und Barbarei?
Der junge Ich-Erzähler wird Anfang der 1990er-Jahre nur noch über Fernsehbilder mit dem Krieg konfrontiert, er lebt – nach allgemeinem Verständnis – in einer Epoche des Friedens. Der zweite Protagonist, ein Kriegsveteran, hat sowohl im Zweiten Weltkrieg als Résistance-Kämpfer als auch in den französischen Kolonialkriegen in Indochina und Algerien gekämpft. Hier stellt sich die ideelle Frage: War das Töten für die Résistance besser als das Töten für die Kolonialherrschaft?
Ich selbst wusste von diesen Kriegsschauplätzen nur sehr wenig, was die eindrückliche und schockierende Beschreibung des Veteranen nochmal intensiviert hat. Dem Ich-Erzähler und damit auch dem Leser wird nach und nach klar, dass wir nur in Frieden leben, weil der Krieg tabuisiert, verdrängt und verlagert wurde; nach Südostasien, Afrika oder in den mittleren Osten.
Jennis’ Roman erhielt den wichtigsten französischen Buchpreis, den Prix Goncourt. Es ist ein Buch, dass keine „leichte Kost“, dafür aber sehr viel Stoff zum Nachdenken, zum Anstellen von Nachforschungen und Diskutieren verspricht!
Während meiner Arbeit im Verlag habe ich nicht nur viel gelesen, sondern auch den Entstehungsprozess sehr vieler Bücher begleitet. Eines meiner Lieblingsprojekte war dabei die Arbeit an einem Yoga-Buch. Bis zu jenem Zeitpunkt sah ich Yoga als seltsame Mode-Erscheinung, die etwas mit Perlenketten und Verrenkungen zu tun hatte, deren Betitelungen sich für mich nach Zoobesuch anhörten.
Aber je mehr ich mich mit der Lehre und den vielen Strömungen beschäftigte, desto besser begriff ich, dass dieses „fremde Universum“, in dem ein Bewusstsein für das Erleben im Jetzt im Vordergrund steht, eine Bereicherung für mich darstellt.
Die Autorin des Yogabuchs legte mir die Lektüre von „Jetzt! – Die Kraft der Gegenwart“ von Eckhart Tolle ans Herz. Zugegeben, ich brauchte mehrere Anläufe, bis ich es endlich lesen konnte.
„Aber schon die Auseinandersetzung mit den Kernaussagen hat mein Leben ein großes Stück besser gemacht.“
Kehre zurück zu Deinem physischen Wahrnehmen, mach Dir Dein aktuelles Empfinden bewusst, genieße den Moment mit all seinen schönen und weniger angenehmen Eigenschaften. Denn dieser Moment ist es wert, wahrgenommen zu werden! Versuche Deine Gedanken an das Gestern oder Morgen von Dir wegzuschieben. Denn Du lebst doch JETZT – und nicht erst nach 18 Uhr, wenn du Feierabend hast.
Die Gedankenanstöße wurden übrigens sehr schön von Evert van de Ven zusammengefasst und bieten vielleicht einen leichteren Einstieg in Tolles Lehre. Oder Du besuchst einfach mal wieder eine Pranayama-Yogastunde in Deiner Nähe. Ausatmen, loslassen, bei Dir sein. Namasté.