Der Spruch der Schweizer Lyrikerin Monica Minder könnte so auch in den Sommerromanen der Autorin Nele Jacobsen stehen. In ihren Büchern dreht sich alles darum, dem Ruf des eigenen Herzens zu folgen, sich seiner Sehnsucht hinzugeben und schließlich das kleine oder große Glück zu finden. Welche Sehnsüchte in ihr schwelgen und was sie glücklich macht, haben wir Nele Jacobsen in einem kurzen Interview gefragt.
Liebe Frau Jacobsen, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview nehmen. In Ihrer Themenwelt haben Sie ja schon ein bisschen von sich und Ihren Sehnsuchtsorten erzählt: Zum Beispiel, dass für Sie als Jugendliche der Traum in Erfüllung ging, in die USA zu reisen und dort zur Schule zu gehen. Können Sie sich noch an dieses Gefühl erinnern? Welche Erinnerungen weckt es bei Ihnen?
Naja, das ist ja schon ein paar Tage her, aber wie man sich als Teenager fühlt, das bleibt bestimmt in jeder Generation gleich. Damals in New Jersey ging es natürlich um Footballer, den Abschlussball und darum, am richtigen Lunch-Tisch zu sitzen - wenn auch noch ohne Instagram-Posts zum Glück. Was würde ich mich heute über diese Fotos ärgern.
In der Zwischenzeit sind sicher einige Jahre ins Land gezogen. Wie war es für Sie wieder zurück nach Deutschland zu kommen? War vielleicht Ihre Reiselust geweckt? Was haben Sie getan, um diese Sehnsucht zu stillen? Welche war dabei Ihre spannendste Reise?
Zur Backpackerin bin ich nicht geworden. Ich fahre lieber an die Ostsee. :) Aber ich mag auch Städtereisen: London, Paris, Wien, New York, Zürich. Tokio und Sydney würden mich als nächstes sehr interessieren.
Wurde in dieser Zeit auch der Wunsch in Ihnen groß, Romanautorin zu werden?
Das habe ich eigentlich nie als realistische Berufswahl für mich betrachtet. Das hat sich erst ergeben, als ich Ende dreißig war.
In Ihren Romanen spielen Gärten und vor allem Rosen eine große Rolle. Wie sind Sie zu dieser Leidenschaft gekommen?
Meine Oma hat im Garten meiner Kindheit die Rosen gepflegt. Ich sehe sie noch mit Schere und Schürze am Werk. Sie war eine starke Frau, eine der ersten Zahnärztinnen, die es in Deutschland gab. Sie hat mich sehr geprägt. Vielleicht kommt die Leidenschaft von ihr.
Haben Sie eine Lieblingsart?
Am liebsten mag ich zur Zeit die „Rosengräfin Marie Henriette“, eine rosafarbene Duftrose, benannt nach der realen, starken Frau, um die es auch in meinem aktuellen Roman „Der Rosengarten am Meer“ geht. Von dieser Rose bin ich Patin im Rosarium Sangerhausen. Dort sollte man jetzt im Juni unbedingt einmal hinfahren – es ist die größte Rosensammlung der Welt mit rund 80.000 Rosen. Ein Blütenmeer. Und leckeres Roseneis haben die dort auch.
Was macht Sie glücklich?
Zeit mit meiner Familie, eine schöne Tasse Kaffee, ein Spaziergang am Meer und Schreiben.
Wenn Sie Ihren Leserinnen und Lesern einen Ratschlag für ihre Suche nach dem Glück geben könnten, welcher wäre das?
Folge Deiner Sehnsucht und Deinen Träumen, schau Dir viel an auf dieser schönen Welt - aber erwarte das Glück am Ende nicht von fernen Orten, anderen Leuten oder Dingen, sondern suche es in Dir. Es gibt immer etwas, wofür es sich lohnt dankbar und glücklich zu sein.
Und eine abschließende Frage: Welche Geschichte erzählen Sie Ihren Leserinnen und Lesern als nächstes?
Es ist wieder eine Geschichte über eine starke Frau, die dem Glück nachjagt. Aber mit Rosen hat sie diesmal absolut nichts zu tun.
Nele Jacobsens Bücher kannst Du natürlich bei Skoobe lesen. Folge einfach den Link in den Titeln und lege sie Dir gleich auf die Merkliste für die Feiertage, den nächsten Urlaub oder für graue Regentage. Denn diese eBooks bringen Farbe ins Herz:
Du möchtest wissen, welche Bücher die Autorin gerne liest? Sie hat ihre persönlichen Sehnsuchtsstiller in einer Themenwelt exklusiv für Skoobe zusammengefasst. ((Bild Themenwelt))