Bin ich als Kind und Teenie mit meinen Eltern in Urlaub gefahren, dann hat es mich schon vorher beschäftigt, welche Bücher ich mitnehmen konnte – und wie viele davon überhaupt noch in meinen Koffer passten. Als schnell- und viellesender Bücherwurm hatte ich spätestens in der zweiten Woche das Problem, dass ich alle mitgenommenen Bücher, egal wie dick und schwer sie waren, schon ausgelesen hatte. Katastrophe! Unvergessen bleibt für immer der Urlaub, in dem ich als 14-Jährige eine langweilige Politikerbiographie aus der Reisebibliothek meines Vaters las, allein deswegen, weil es das einzige Buch war, dessen ich nach dem Auslesen meiner Urlaubslektüre (und der meiner Mutter!) habhaft werden konnte.
Diese Erlebnisse haben dazu geführt, dass ich dann als Erwachsene grundsätzlich nur mit einer halben Bibliothek im Koffer verreist bin. Selbst beim Backpacken durch Südamerika, bei dem es ja gefühlt auf jedes Gramm weniger im Rucksack ankam, habe ich stets einige Ersatzbücher dabei gehabt, falls ich ein Buch auslesen oder (Ohje!) verlieren würde, bevor ich an der nächsten Buchhandlung vorbei käme. An dieser Stelle sei mal die Möglichkeit komplett ausgeklammert, dass man sich die Tasche voll mit spannenden Sachbüchern packt („Musst du unbedingt für den Job lesen! Weltverändernd!“), unterwegs aber feststellt, dass man dann doch lieber einen reißerischen Thriller oder eine schnulzige Liebeskomödie lesen würde …
Heute hat sich, zum Glück für mich, die Welt etwas weiter gedreht. Als es die ersten eBook-Reader zu kaufen gab, war ich sofort zur Stelle – so musste ich mir zumindest um das Gewicht der mitgeführten Bücher keine Gedanken mehr machen.
Mit meinem Einstieg bei Skoobe 2017 kam dann die nächste Wende: Ich stieg beim Lesegerät auf das Smartphone um und kann, solange ich nur irgendwo mal kurz eine Internetverbindung auftreibe, auch die ausgeliehene Lektüre nach Herzenslust anpassen. Statt des Buches über Start-ups doch lieber „Outlander“ lesen? Kein Problem!
Meine Urlaubslektüre suche ich auch heute noch in Ruhe vor dem Urlaub aus, das gehört für mich dazu: die Vorfreude, endlich mal richtig viel Zeit zu haben und auch in „dickere“ Schmöcker abzutauchen! Die alte Angst und das Trauma, ohne ausreichende Lektüre irgendwo zu stranden, kann ich inzwischen aber getrost vergessen.
Meine ultimativen Tipps an kurzweiliger Lektüre, für lange Nachmittage am Strand, ruhige Abende im Hotel oder massive Verspätungen bei Bus, Flugzeug und Bahn sind: