Vor bald vier Jahren beschloss ich, mich auf die Suche nach einem neuen Job zu machen. Bei dem Durchforsten der Stellenanzeigen stach mir eine Anzeige besonders ins Auge. Das Unternehmen, das da nach einer neuen Person für das Marketing-Team suchte, stellte ein Produkt her, welches mir als Buchliebhaberin wie gerufen kam: eine digitale Flatrate für eBooks, mit tausenden von aktuellen Büchern, die nur darauf warteten, gelesen zu werden!
Der Rest ist Geschichte, ziemlich bald nach Entdeckung der Stellenanzeige hatte ich meinen ersten Tag in unserem kleinen „Großraumbüro“ im Münchner Glockenbachviertel. Zwar wurde ich nicht direkt fürs Lesen von Büchern bezahlt (leider!), dennoch war es für mich wichtig, zumindest einen groben Überblick über die aktuelle Verlagslandschaft und die angesagten Bestseller in unserem Katalog zu bekommen. Zudem fand ich beim Kennenlernen und Durchstöbern der App ständig neue, interessante Titel, die ich unbedingt lesen wollte. Dazu natürlich noch die neuen Bücher, die jeden Donnerstag in die App kamen und kommen … (Funfact: Seit meinem Einstieg bei Skoobe gab es genau 179 „Diese-Woche-neu-Donnerstage“.)
Schon kurze Zeit später hatte ich ein „ernstes Problem“: Mehrere hundert Titel auf der Merkliste und nur ein paar knappe Stunden Freizeit pro Tag, um sie auch zu lesen. Ich liebe Bücher seit kleinauf, allerdings habe ich vor meinem Eintritt bei Skoobe vielleicht noch ein oder zwei Dutzend Bücher pro Jahr fertig gelesen, maximal. Ich musste also daran arbeiten, mehr Bücher als bisher zu schaffen, wenn ich auch nur den Hauch einer Chance haben wollte, mich zumindest mit den Titeln, die ich am allerspannendsten fand, zu beschäftigen. Das ist mir, zumindest teilweise, gelungen: Im Jahr 2019 habe ich mit 58 gelesenen Büchern meinen bisherigen Rekord aufgestellt!
Falls Du ebenfalls mit einem riesigen SUB (Stapel ungelesener Bücher), egal ob in Papierform oder digital, kämpfst, dann habe ich hier mal, auch mit Hilfe unserer tollen Follower auf Social Media, ein paar Tipps zusammengetragen, wie es gelingt, möglichst viele Bücher zu lesen.
Wenn Du etwas steigern möchtest, dann hilft es natürlich, ein klares Ziel vor Augen zu haben. Schon seit 2016 führe ich eine private Liste, in der ich festhalte, welche Bücher ich wann gelesen habe, und bereits 2017 habe ich mir das persönliche Ziel gesetzt, jede Woche ein Buch zu lesen. Dieses Ziel habe ich erstmals im Jahr darauf erreicht und letztes Jahr sogar leicht übertroffen.
Nun ist jede/r Leser/in anders. Für manche Menschen ist es schon viel, auch nur fünf Bücher zu lesen, andere fräsen sich jede Woche durch drei dicke Romane. Überlege also, welche Zahl an gelesenen Büchern für Dich sinnvoll ist - und vergiss dabei natürlich auch die Qualität nicht! Wenn Du am liebsten dicke Historienschinken oder epische Fantasyromane liest, dann wirst Du wohl weniger Bücher in einem bestimmten Zeitraum schaffen als jemand, der leichte Liebesschnulzen oder kurze Heftromane bevorzugt.
Überlege Dir konkret, wann Du Dir Zeit zum Lesen nehmen kannst. Gerade wenn eine Tätigkeit keine Gewohnheit ist, aber zu einer werden soll, dann ist es sinnvoll, vorher Zeit dafür zu finden und festzulegen. Finde einen regelmäßigen Zeitpunkt, der günstig ist, und versuche, daran festzuhalten. Zum Beispiel 30 Minuten beim Frühstück oder Samstag Nachmittag, wenn die Einkäufe erledigt sind und die Kinder beim Fußball. Instruiere auch nach Möglichkeit die anderen Menschen in Deinem Leben, diese Zeit zu respektieren und schaffe Dir die nötige Ruhe zum Lesen.
Wenn Lesen bisher noch kein großer Teil deines Lebens war, dann fange klein an und weite Deine Lesezeit aus – die Konzentrationsfähigkeit muss oft erst wieder erlernt und aufgebaut werden. Wir sind es ja heute nicht mehr unbedingt gewohnt, uns längere Zeit am Stück aktiv auf etwas zu fokussieren
Wenn es darum geht, zusätzliche Zeitfenster fürs Lesen herauszuschlagen, dann sei kreativ! Dank der Tatsache, dass wir alle mittlerweile unsere Bücher in digitaler Form ständig dabei haben können, ohne wie früher zentnerschwere Hardcover-Wälzer mit uns herumzuschleppen, können wir auch die allerkleinsten Gelegenheiten sinnvoll nutzen.
Vor allem, seitdem ich Mutter geworden bin, habe ich diese Minifenster für mich entdeckt und schlachte sie gnadenlos aus. Ob in der U-Bahn, in ärztlichen Wartezimmern oder, wenn die Nudeln noch fünf Minuten kochen müssen, ich lese!
Ganz ehrlich: So richtig schnell geht es bei mir nur mit dem Lesen, wenn mich das Buch packt und sehr spannend ist. Ich würde gerne viele der anspruchsvollen Sachbücher lesen, die wir jede Woche in die App bekommen. Allerdings, nun ja, bei den meisten Sachbüchern komme ich einfach nicht über die Einleitung hinaus, auch wenn ich diese sehr interessant finde. Und Bücher, die irgendwelche wichtigen Preise gewonnen haben oder im Feuilleton gefeiert werden, entlocken mir oft nur ein müdes Gähnen. Da zieht sich dann die Lektüre auch gerne mal über ein paar Wochen hin. Im Gegensatz dazu steht das, was passiert, wenn ich einen spannenden Krimi in die Hand bekomme oder eine anspruchsvolle Dystopie: Dann sauge ich die Geschichte richtiggehend in mich hinein und habe das Buch in nur einem kurzen Wochenende ausgelesen.
Suche Dir also Bücher, die Du so toll und spannend findest, dass Du sie nicht weglegen möchtest. Egal ob das jetzt kitschige Liebesromane, actionreiche Science-Fiction-Titel oder Sachbücher über die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft sind. Erlaubt ist, was gefällt! (In der App sieht ja auch keiner außer Dir selbst, was Du so liest. Und mal ganz ehrlich, wer unter den Leser/innen hier hat nicht mal heimlich in „After Passion“ und Co. reingeblättert?)
Ein ganz wichtiger Punkt, der in direkter Verbindung mit dem vorherigen Ratschlag steht: Wenn Du merkst, dass Dich ein Buch nicht packt und sich die Lektüre eeeeeewig hinzieht, dann gib Dir selbst die Erlaubnis, das Buch nicht fertig zu lesen. Ich persönlich hatte und habe damit zu kämpfen – wenn ich ein Buch angefangen habe, dann habe ich auch den Ehrgeiz, es zu Ende zu lesen. Warum eigentlich?
Das Leben ist zu kurz für schlechte oder unpassende Lektüre! Vermutlich werde ich dereinst am Ende meines Lebens traurig sein, die restliche Handlung einer Lieblingsserie nicht mehr zu erfahren, ich werde aber vermutlich eher weniger denken: „Oh, da bin ich jetzt aber froh, dass ich mich damals durch den langweiligen Schinken XYZ durchgebissen habe!“
Wenn Dir ein Buch nicht zusagt, dann leg es weg und hol dir ein neues. Wozu gibt es schließlich Skoobe?
Richtig Spaß habe ich, wenn ich mit Menschen über Bücher reden kann. Egal ob wir im Kollegenkreis über das neueste Skandalbuch lästern, mit Buchzitaten um uns werfen oder ich mit Freunden über Lieblingstitel philosophiere. Kennst Du jemanden, der ähnliche Bücher liest wie Du? Falls ja, schnapp Dir diese Person zum Besprechen Eurer neuesten Lektüre.
Falls Dir so jemand noch fehlt, such Dir gleichgesinnte Buchmenschen – Du findest sie beispielsweise in Lesekreisen. Das ist auch ein Tipp unserer Instagram-Followerin Steffuka, die mit Lesechallenges ihrer Lesegruppe viel Erfolg hat. Auch auf Facebook findest Du ganz einfach viele Gleichgesinnte und Lesegruppen.
Suche Dir einen passenden Lesekreis in Deiner Nähe oder gründe vielleicht sogar selbst einen!
Wir bei Skoobe haben die Einstellung, dass Geschichten Geschichten sind. Egal ob wir sie jetzt als Hardcover oder Taschenbuch vor uns liegen haben, als eBook auf dem digitalen Gerät oder auch mal als Hörbuch uns vorlesen lassen. Ein Buch ist ein Buch!
Mir persönlich hilft es, zwischen den eBooks immer mal wieder ein Papierbuch zu lesen und zwischen den Formaten hin und her zu wechseln. Viele unserer Leser schreiben uns auch, dass sie gerne bei der Hausarbeit, beim Einschlafen oder beim Sport Hörbücher hören.
Klar, wenn ich meine Zeit mit anderen Dingen verbringe, dann habe ich weniger Zeit zu lesen. Ich habe ganz klar das Lesen priorisiert: Bei uns Zuhause wird eher selten fern gesehen, auf dem Handy und dem Tablet habe ich zeitfressende Apps (Instagram, Twitter, Youtube) entfernt und alle möglichen Benachrichtigungen ausgeschaltet, damit ich möglichst nicht unterbrochen oder abgelenkt werde.
Das ist auch der häufigste Tipp unserer Instagram-Follower: Ablenkende Apps deinstallieren bzw. nur noch zu ausgewählten Zeiten öffnen. Beginne den Tag morgens nicht mit Instagram, sondern öffne die Lese-App!
Für die ganz harten Fälle der Social-Media-Junkies gibt es auch Apps wie Forest oder Desert Island, die Dich mit verschiedenen Taktiken vor Ablenkung schützen wollen. Einfach mal im App-Store suchen und ausprobieren. Jetzt musst Du nur noch Deinen Fernseher ausstecken!
Nicht unterschlagen möchte ich, dass es Menschen gibt, die die Zahl ihrer gelesenen Bücher enorm steigern konnten, indem sie sich mit der Technik des Speed Reading befasst haben. Damit ist es möglich, die Geschwindigkeit des Lesens und die Zahl der verarbeiteten Wörter zu steigern, somit kann man natürlich in kürzerer Zeit viel mehr Bücher lesen.
Ich muss zugeben, das habe ich bisher nicht ausprobiert: Einerseits lese ich selbst bereits mit einer relativ hohen Geschwindigkeit, andererseits glaube ich, dass sich sinnvolles Verstehen und ein umfassendes Eintauchen in Romane nicht unbedingt künstlich beschleunigen lassen. Falls Du Dich aber trotzdem für diese Technik interessierst und das Speed Reading einmal ausprobieren möchtest, dann findest Du natürlich eine Erklärung und Einführung in dem Werk von Christian Grüning bei Skoobe.
Zu guter Letzt ist meine wichtigste Empfehlung: Vergiss bei allen guten Vorsätzen den Spaß und die Freude am Lesen nicht! Nur wenn Du Vergnügen am Lesen findest, wirst Du es langfristig schaffen, mehr zu lesen.
Setz Dich also nicht unnötig unter Druck. An manchen Tagen haben wir viel innere Ruhe und Zeit, um in einem Buch zu versinken, an anderen Tagen sind wir gestresst und haben den Kopf viel zu voll mit anderen Dingen. Lerne beides zu akzeptieren. Hast Du dann einen günstigen Moment erkannt, dann schnapp ihn Dir und mach es Dir mit einem guten Buch bequem!
Gefallen Dir unsere Tipps? Was hilft Dir dabei, möglichst viel zu lesen? Gib uns gerne Feedback unter feedback@skoobe.de, Facebook oder Instagram.
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